Methoden-Pool

In den unterschiedlichen Projektphasen wie etwa dem Kennenlernen, der Themenfindung, Meinungsbildung oder Evaluation können diverse Methoden eingesetzt werden. Hier werden beispielhaft Methoden vorgestellt, die im bisherigen Projektverlauf gut funktionierten und nach Bedarf angewandt werden können.

Wertediskurs im World-Café
Die Teilnehmenden werden in gleichgroße Gruppen (ca. vier bis max. zehn Personen) aufgeteilt und diskutieren an im Raum verteilten Tischen für 15 bis 30 Minuten ein konkretes Thema bzw. eine konkrete Fragestellung. Eine außenstehende Person übernimmt die Rolle des Moderators/der Moderatorin und bleibt für den gesamten Verlauf am Tisch. Er/sie erklärt jeweils den Ablauf, weist auf Verhaltensregeln hin und informiert am Anfang über die konkrete Fragestellung/das Thema. Die wichtigsten Gesprächsnotizen und inhaltliche Ergebnisse werden von dem Moderator/der Moderatorin auf bereitgelegten Flipchart-Papieren festgehalten. Nach der ersten Gesprächsrunde verlassen die Teilnehmer*innen den ersten Tisch und setzen sich an den nächsten usw. Der Moderator/die Moderatorin gibt den jeweils neu angekommenden Teilnehmenden die wichtigsten Gesprächsnotizen der vorherigen Gruppe(n) mit auf den Weg für die eigene Diskussion. Zum Abschluss werden im Plenum alle Ergebnisse präsentiert und reflektiert.

Kennenlernen mit dem Spiel Zipp-Zapp-Zopp
Alle sitzen im Stuhlkreis. Eine*r der Teilnehmenden befindet sich in der Mitte. Diese*r zeigt auf eine*n Mitspieler*in und sagt »Zipp« oder »Zapp«. Bei »Zipp« muss der Name des/der linken Nachbar*in, bei »Zapp« muss der Name des/der rechten Nachbar*in genannt werden (kann auch mal getauscht werden). Wenn die adressierte Person diesen Namen nicht innerhalb von 3 – 4 Sekunden genannt hat, muss sie in die Mitte. Sagt der/die Spieler*in in der Mitte »Zipp-Zapp« müssen sich alle einen neuen Platz suchen. Wer keinen findet, muss nun selbst in die Mitte. Zusätzlich kann der/die Spieler*in in der Mitte auch »Zopp« sagen, während er/sie auf eine Person zeigt. Das bedeutet, dass diese ihren eigenen Namen nennen muss.

Kennenlernen mit dem Spiel Ab durch die Mitte 
Alle Mitspieler stehen im Kreis. Der Spielleiter sagt zum Beispiel „Alle, die heute morgen schon gefrühstückt haben- ab durch die Mitte!“ oder: „Alle, die eine Brille tragen, ab durch die Mitte!“ oder „Alle, die eine Schwester haben…“ oder: „Alle, die heute morgen aufgeregt waren,…“. Dann wechseln alle, auf die diese Aussage zutrifft ihren Platz und gehen durch die Mitte des Kreises auf die andere Seite. Da die Aussagen nicht auf alle Spielteilnehmer*innen zutreffen und somit immer einige stehen bleiben, muss sich der Kreis immer wieder zurechtrücken. Variation: keinen expliziten Spielleiter benennen, sondern jeder Teilnehmer, der etwas über die neuen Gruppenmitglieder wissen möchte, erfragt etwas Neues. Zum Beispiel wer denn das gleiche Hobby hat o.ä.

Warm-up mit dem Spiel Billi-Billi-Bob
Es werden mindestens fünf Spieler*innen benötigt. Alle stellen sich im Kreis auf, während eine Person in der Mitte steht und eine andere Person im Kreis anschaut. Dabei sagt sie »Billi Billi Bob«. Die andere Person muss schnell reagieren und noch vor der Person in der Mitte »Bob« sagen. Schafft er/sie es nicht rechtzeitig, muss er/sie in die Mitte. Das Spiel kann erweitert werden, indem die Person in der Mitte nicht nur »Billi Billi Bob« sagen darf, sondern auch nur »Bob«, woraufhin die angesprochene Person nichts erwi- dern darf. Sagt sie dennoch etwas, muss er/sie sich als nächstes in die Mitte stellen.

Warm-up mit dem Spiel Samurai-Tiger-Oma
Der Samurai schlägt den Tiger, der Tiger die Oma, die Oma den Samurai.Der Samurai schwingt sein Schwert und schreit „haijia“, der Tiger schwingt beide Tatzen und brüllt und die Oma stützt sich auf ihren Gehstock und Seufzt. Zwei Mannschaften wählen pro Runde heimlich welche Figur sie spielen wollen und stellen sich dann jeweils in einer Reihe gegenüber (ca. 2m) auf. Wenn der Spielleiter das Start-Zeichen gibt spielt jeder der Gruppe die gewählte Figur nach. Bei z.B. drei Siegpunkten ist Schluss.

Warm-up mit dem Spiel Multitasking
Bei Multitasking bilden sich Gruppen, die aus 4 Personen bestehen. Drei Personen sind die Instructors, eine Person ist das Genie. Jeder der Instructors übernimmt je eine der folgenden Aufgaben:
1. Rechenaufgaben stellen
2. Körperübungen vormachen
3. Fragen zur Person oder ganz allgemein stellen.
Drei Minuten lang stellen die Instructors dem Genie immer wieder neue Aufgaben: Das Genie muss nun multitasken. Nach drei Minuten rückt die nächste Person in die Rolle des Genies.

Sprachförderung durch Assoziations-Theater
Die Teilnehmenden stehen im Kreis. Eine Person steht zu Beginn in der Mitte und stellt etwas Bestimmtes dar. Das kann etwa ein Gegenstand, eine bekannte Persönlichkeit, eine Berufsgruppe oder ein Fantasiegeschöpf sein. Während die Person die Haltung einnimmt, benennt sie diese Figur. Nun tritt eine weitere Person in die Mitte, überlegt sich etwas, das sie mit der bereits vorhandenen Position assoziiert, stellt es dar und benennt es. Danach kommt eine weitere Person in die Mitte, stellt eine weitere Assoziation dar und benennt diese. Nun stehen drei Personen in der Mitte. Eine vierte wiederholt den Vorgang, wechselt allerdings eine Person durch Antippen aus, die sich wieder im Kreis einreiht. So stehen immer drei Personen in der Mitte und stellen ein Bild dar. Zum Beispiel streckt eine Person die Arme mit gespreizten Fingern über den Kopf und sagt laut »Baum«. Daraufhin tritt eine weitere Person aus dem Kreis in die Mitte, legt sich daneben ausgestreckt auf den Boden und sagt »Erde«. Die dritte Person stellt sich neben die beiden anderen, streckt einen Arm aus, bewegt die Finger und sagt »Gießkanne«. Eine vierte Person tippt die »Baum«-Person an, diese reiht sich im Kreis ein, die vierte Person stellt sich mit vorgebeugten Oberkörper auf und sagt »Wasserhahn«. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis alle einmal an der Reihe waren.

Evaluation mit dem Feedback-Kuchen
Auf ein großes Blatt wird ein Kuchen aus der Vogelperspektive gezeichnet. Er wird in einzelne Kuchenstücke und von der Mitte aus in Ringe aufgeteilt. Jede Einheit steht für ein Thema, das abgefragt werden soll, z. B. Wertefindungsphase, künstlerische Angebote, Unterkunft und Verpflegung. Nun dürfen die Teilnehmenden mit Plastikchips oder Klebepunkten bewerten. Umso näher die Chips an der Mitte sind, desto positiver ist die Wertung. Im Anschluss ergänzt jede*r im Kreis einen begründenden Satz zur eigenen Beurteilung.